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Umgang mit Bienen und Wespennestern im Garten

Jedes Jahr in den Sommermonaten registrieren die integrierten Leitstellen eine Vielzahl von Anrufern, die sich durch ein Wespen – oder Bienen-Nest auf Ihrem Grundstück oder der unmittelbaren Umgebung bedroht fühlen – in 99% der Fälle völlig unbegründet. Einige Tipps zum friedlichen Zusammenleben mit den äußerst nützlichen Hautflüglern finden Sie hier.


„Sieben Hornissen-Stiche töten ein Pferd – drei einen Menschen!“ Obwohl diese Theorie seit vielen Jahre widerlegt ist, hält sich dieser Irrglaube hartnäckig und verursacht bei den meisten Menschen ein mulmiges Gefühl wenn sie auf eins dieser schwarz-gelben Insekten treffen. Dabei sind sämtliche, in Deutschland heimische, Wespen – und Bienenarten vollkommen friedfertig und stechen nur in höchster Lebensgefahr.

 

Die Feuerwehr wird selten tätig
Die Feuerwehr wird nur in den allerwenigsten Fällen tätig. Betroffene Personen können sich zwar bei den Integrierten Leitstellen Rat holen, werden aber meistens an gewerbliche Kammerjäger oder Imker weiter verwiesen. Grund dafür ist, dass die kommunalen Einsatzkräfte nicht in den Wettbewerb der Schädlingsbekämpfer eingreifen dürfen, da sie sonst Arbeitsplätze gefährden würden. Nur in Ausnahmefällen wird die Feuerwehr tätig, dazu gehören beispielsweise städtische Gebäude, Kindergärten, Schulen oder auf Anforderung eines professionellen Kammerjägers.

 

Verbot die Tiere zu töten
Meistens ist ein Umsiedeln oder gar Zerstören eines Nestes nicht nötig. Bienen und Hornissen sind sogar durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Das Fangen und Verletzen der Tiere oder das Zerstören ihrer Nester zieht empfindliche Geldbußen nach sich und erweist sich meist als überflüssig, wenn man Betroffenen Personen einige einfache Verhaltensregeln erklärt.

 

Wespe im Glas

 

Abstand halten
Die Nester der Tiere sind grundsätzlich einjährig. Das Problem hat sich also spätestens zu Beginn der Frostperiode von selbst erledigt, da nur die Königinnen einzeln überwintern und im Frühjahr ein neues Nest bauen. Bis dahin kann man am besten durch Abstand halten Konflikte mit den Insekten vermeiden. Ein Wespennest hat einen Hoheitsradius von ca. 3 – 4 Metern. In diesem Bereich um das Nest muss man mit Angriffen rechnen, da man als Bedrohung für den Bau gesehen wird. Vor allem Erschütterungen, hastige Bewegungen und das Schlagen nach den Tieren sollte man vermeiden, aber auch auf intensive Düfte wie z.B. Parfüm oder das Kohlendioxid in der Ausatemluft reagieren Wespen empfindlich. Sollte es doch einmal zu einem Stich kommen ist das zwar schmerzhaft aber zumeist kein ernsthaftes Problem. Wenn man die entstehende Schwellung kühlt und eine in der Apotheke erhältliche Salbe gegen Insektenstiche aufträgt ist am nächsten Tag im Normalfall nichts mehr davon zu spüren.

 

Bei Allergien schnell handeln
Ausnahme sind Personen die allergisch auf bestimmte Bestandteile des Insektengifts reagieren. Sie müssen schnellstmöglich medizinisch versorgt werden da in sehr seltenen Fällen ein Schockzustand verbunden mit Bewusstlosigkeit und Anschwellen der Atemwege hervorgerufen werden kann. Dies ist aber ein absoluter Ausnahmefall. Wenn man den Grundsatz: „Bitte nicht stören!“ befolgt kann man viel Freude mit den Insekten haben. Nicht nur Bienen haben eine immense Bedeutung im ökologischen Gleichgewicht. Ein mittleres Wespen – oder Hornissennest vertilgt ca. ein halbes Kilo Insekten täglich, darunter auch lästige Störenfriede wie Stechmücken und Blattläuse.

Wurden Sie oder jemand anderes in den Hals oder den Rachenraum gestochen, und / oder sind Sie gegen Wespen allergisch, so zögern Sie nicht sofort den Notruf zu wählen. Stiche in diesem Bereich können zu einem Anschwellen des Halses führen und die Atemwege verschließen! Kühlen Sie sofort mit Eis um die Schwellung zu lindern bis der Rettungswagen eintrifft.

 

Notruf Rettungsdienst:

Telefonnummer 112 – ohne Vorwahl – auch vom Handy